Asana - das Siddhasana (Siddhi)

Asana SiddhiDas Siddhasana (auch kurz Siddhi genannt) ist für Mediationserfahrene in Europa oft die erste Wahl.

Es lässt sich mit einiger Übung leicht einnehmen und ermöglicht eine tiefe Lösung des ganzen Leibes.


Beschreibung des Asana Siddhasana

Bei diesem Asana setzen Sie sich mit angewinkelten geöffneten Beinen auf den Boden, sodass die Außenseiten Ihrer Beine flach auf den Boden zu liegen kommen.

Die linke Ferse kommt dicht vor Ihrem Körper, an den Schambein / Steißbein zu liegen. Die rechte Ferse liegt auf gerade Linie direkt vor der linken Ferse.

(Umgekehrt geht´s auch, probieren Sie einfach aus, welche Beinstellung für Sie besser ist.) Berühren oder gar aufeinander liegen müssen sich die Fersen nicht.

Unterlage für das Asana

Legen Sie sich am besten eine Rolle oder ein festes Meditationskissen so unter ihre Pobacken, dass die Beine sich langsam absenken und auf dem Boden ablegen können.

Die Höhe der Rolle oder des Meditationskissens hängt davon ab, wie sie mit der Dehnung Ihrer Beine klar kommen.

Entscheidend ist für den Anfang, dass beide Beine auf dem Boden aufliegen. Andernfalls würden ihre Gelenke (Füße, Knie, Hüfte) bald zu schmerzen beginnen und würden auch nicht die für´s Meditieren so wichtige Lockerheit erreichen..

Brauchen Sie dafür ein etwas höheres Kissen, nehmen Sie es.

Optimal für den Siddhi ist es, wenn Sie mit dem Kissen / der Rolle, nur die Pobacken stützen würden, die Sitzhücker aber flach auf dem Boden zu liegen kommen.

Haben Sie diese Dehnung erreicht, können sich die Sitzhcker aus ihrer gwohnten Anspannung lösen und die Energie beginnt aus dem Breich des Beckenboden durch ihren Körper zu fließen. Das ist meist mit einem deutlichen Anstieg der Intensität der Meditation verbunden.

Armstellung im Asana

Die Arme liegen geöffnet, locker (nicht wie bei den Yogi gerade ausgestreckt) auf ihre Oberschenkel / etwa an die Knie reichend., die Handflächen drehen Sie nach oben.

Auch dies hat wieder den Zweck, dass die Schultern sich absenken und locker werden können.

Bei der traditioenellen Meditationshaltung der Yogis (Hände in den Schoß legen), baugen sich die Schultern eher nach vorn, wodurch der ganze Brustbereich etwas einfälllt und die Wirbelsäule es denn auch nicht grad leicht hat, sich von allein in die natürliche aufgespannte Haltung zu dehnen.


Eignung des Asana

Das Siddhisana ist meiner Erfahrung nach das optimale Asana für schon etwas fortgeschrittene Europäer. Als Einstiegsasana würde ich es nicht empfehlen.

Die Innenseiten der Oberschenkel und auch der Unterschenkel sollten schon gut gedeht sein, um bequem in diesem Asana meditieren zu können.

Eine weitere Voraussetzung für dieses Asana ist eine bereits gut trainierte Muskulatur des unteren Rücken. Ansonsten sacken Sie sehr schnell in eine leicht gekrümmte Haltung und verlieren die horizontale Aufrichtung, die für alle sitzenden Asanas so wichtig ist.

Denn durch die Wirbelsäule strömt die freigesetzte Energie nach oben, was durch eine krumme Haltung erschwert werden würde.

Typisch und hilfreich für die Stabilisierung gerade dieses Asana ist es auch, ein Mudra einzunehmen.

Sollten Sie sich für das Siddhisana gleich als Ihr erstes Asana entscheiden (z.B. weil sie es mühelos einnehmen und  über  eine Stunde einnehmen können), würde ich dennoch nicht unbedingt das Einnehmen eines Mudra empfehlen.

Für erste Meditationserfahrungen reicht es aus, die Hände nach oben zu öffnen und zwar so, dass sie möglichst geöffnet liegen bleiben können.

Eine extreme Streckung der Hände ist dafür nicht sinnvoll, ein Zusammenkrallen der Finger - das andere Extrem - natürlich auch nicht.